Die Ursprünge der Capoeira Angola sind verwoben mit dem N’Golo, einer alten Tradition aus dem Süden Angolas, die ein Initiations-Ritual für Herangewachsene bezeichnet. Im Kikongo, einer in verschiedenen Regionen Angolas verbreiteten Sprache, bedeutet N’Golo soviel wie Kraft oder Macht. Die Geschichte des Widerstandes der Capoeira im kulturellen Panorama Brasiliens illustriert ihre Kraft, besonders dort, wo sie sich trotz der langen Ära der Verfolgungen noch heute lebendig hält. Die rezente Verbreitung der Capoeira über unseren Erdball zeigt ihre Teilnahme an einer Globalisierung, und trotz der großen Spekulationen über ihre Herkunft – die durch die vorherrschende Oraltradition lebendig bleiben- bewahrt die Capoeira Angola ihr tradiertes Erbe.
Im Zuge der Abschaffung der Sklaverei in Brasilien wurden alle Aufzeichnungen und Dokumente bezüglich dieser gravierenden Epoche des Landes von Rui Barbosa verbrannt. Darunter auch Dokumente, die womöglich Aufschluss gegeben hätten in Fragen der Herkunft kultureller Manifestationen afrikanischen Ursprungs. So bleibt auch durch diese unterdrückte Geschichte der Ursprung der Capoeira bis heute spekulativ.
Bis heute gibt es ein Einverständnis darüber, dass die Capoeira Angola wie wir sie heute kennen ihre Geburt auf brasilianischem Boden erlebt hat. Den Ursprung ihrer Traditionen verorten wir im Land von Aruanda, wovon die Texte vieler Ladainhas und Corridos der Capoeira Angola zeugen. Aruanda weist uns hin auf Luanda, Hauptstadt von Angola, und suggeriert die Verbindung der Capoeira mit diesem afrikanischen Land.